Wer kann schon überlebenswichtige Teile seines Unternehmens innerhalb von kurzer Zeit einfach ersetzen? Wenn Ihr Marketing auf Social Media basiert, Facebook und Instagram das Rückgrat für Bestelleingang und Kundenbindung sind? Was machen Sie, wenn es beide Dienste nicht mehr gibt? Sind Ihre Kundendaten auf den Social-Media-Kanälen irgendwo abgespeichert? Könnte Ihr Geschäft ohne Facebook und ohne Webshop-Host überleben, und wenn ja, wie lange? Wenn Sie in den letzten Jahren auf Mailinglisten gesetzt haben, hat Ihnen die neue Datenschutzrichtlinie das Leben nicht leichter gemacht. Plötzlich waren Sie gezwungen, jeden einzelnen Kontakt um Zustimmung zu bitten.
Was würde eigentlich passieren, wenn Sie nicht mehr auf Ihre Daten zurückgreifen könnten, die Sie irgendwo in der Cloud gespeichert haben? Was, wenn Hacker Ihr IT-System lahmlegten? Was, wenn die Know-how-Träger Ihrer Firma kündigten? Was, wenn Skype oder Zoom, von denen das Homeoffice abhängt, nicht mehr funktionierten? Wie würde es Ihr Geschäft treffen, wenn Ihre Hauptlieferanten ausstiegen? In den letzten Monaten haben Technologiefirmen, vom Computerhersteller bis zum Autobauer, damit zurechtkommen müssen, dass Prozessorchips nur noch mit grossen Verzögerungen geliefert werden können. Schreiner und Bauunternehmen klagen gerade über einen Mangel an Bauholz.
Kurz gesagt: Haben Sie einen Plan B? Auch für Ihre Familie, wenn Sie selber ausfallen? Es ist müssig, sich über die Wahrscheinlichkeit solcher Szenarien Gedanken zu machen. Vor zwei Jahren hätte niemand einen globalen Lockdown auch nur für halbwegs möglich gehalten und den Totalausfall seines Umsatzes für ein verrücktes Gedankenexperiment. Im zweiten Jahr der Corona-Krise ahnen wir, dass alles möglich ist.
Andreas Stettler und Oliver Klaffke