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Unternehmen neu gedacht  

Social Media im KMU Praktische Tipps und Benimm-dich-Regeln 

Was sind eigentlich die sozialen Medien? Laut Wikipedia, das als sogenanntes Kollektivprojekt ebenfalls ein Social-Media- Kanal ist: «Social Media sind digitale Medien und Methoden, die es Nutzern ermöglichen, sich im Internet zu vernetzen. Insbesondere kann man sich untereinander austauschen und mediale Inhalte einzeln, in einer definierten Gemeinschaft oder öffentlich erstellen und weitergeben.» Das sollte
gut geplant und mit gesundem Menschenverstand erfolgen.

Mit der Aufschaltung ihrer Facebook-Seite 2011 ging für die kleine Bündner Berggemeinde Obermutten die virale Post ab: Innert kürzester Zeit interagierte jeder vierte Schweizer mit der Seite, mehr als bei medialen Superstars wie Lady Gaga oder Justin Bieber. Wieso? Wer den Like-Button drückte, dessen Facebook-Foto wurde am analogen, sprich hölzernen Anschlagbrett der Gemeinde «gepostet». Dieses verschwand bald einmal unter den Hunderten A4-Ausdrucken, und nur noch ganze Häuserwände konnten die Flut von Portraits aufnehmen. Dies als Beispiel dafür, was in den Social Media zwar möglich, aber doch eher die Ausnahme ist. Die bekanntesten darunter sind notabene Facebook (soziales Netzwerk, über 2,4 Mia. monatlich aktive Nutzerinnen und Nutzer), YouTube (Content Community, 1,9 Mia.), Instagram (Mikroblog, 1 Mia.), LinkedIn (Business-Netzwerk, über 610 000 Nutzer), Twitter (Mikroblog, 326 000) oder auch Fortnite (soziale virtuelle Welt, 250 Mio. per 2019).

B2B ist nicht mehr?

Über die genannten Kanäle werden Kontakte geknüpft, Informationen ausgetauscht und gezielte Werbung ausgespielt. Genau das macht Social Media für Firmen interessant: Ihr Wachstum hat seit 2005 grossen Einfluss auf die Kommunikationsweise der Unternehmen mit ihren (potenziellen) Kunden und anderen Stakeholdern. Und weil die sozialen Medien grundsätzlich von Mensch zu Mensch kommunizieren, verwischen die Grenzen zwischen B2C und B2B zusehends. Dennoch gibt es Unterschiede zu privaten Anwendern – oder sagen wir besser «Absendern»? Will man Social Media in KMU erfolgreich und kosteneffizient einsetzen, sind folgende Grundregeln unumgänglich.

Kein Plan? Keine Social Media

Mit einer Strategie fängt alles an und hört alles auf. Bevor Sie überhaupt ein Facebook-Konto eröffnen, sollten Sie sich überlegen, wozu eigentlich. Was ist das Ziel? Was wollen Sie erreichen? Möglichst viele Likes waren einmal. Heute braucht es mehr. Ein Post sollte möglichst häufig geteilt, noch besser kommentiert werden; und ohne bezahlten Inhalt bzw. Anzeigen kommt eine Social Media-Strategie heute kaum mehr aus. Vielleicht wollen Sie neue Mitarbeitende finden? Weiter: Wen wollen Sie ansprechen? Was wollen Sie kommunizieren? Und welchen Stellenwert in der gesamten Unternehmenskommunikation sollen diese Massnahmen haben? 

Schon bald werden Sie merken, dass die zweite Regel lautet: Wer ist dafür verantwortlich? Bestimmen Sie jemanden innerhalb – oder allenfalls ausserhalb – der Organisation, die oder der sich um die strategische und inhaltliche Pflege der Aktivitäten kümmern kann. Und deren Stellvertreter. Mit möglichst flexiblen Arbeitszeiten, denn solche kennen Social Media nicht, auch kein Wochenende und keine Feiertage. Und wo gearbeitet wird, gibt es Kosten. Aber nicht nur Personal-, sondern auch Mediakosten, d.h. nebst sogenannten generischen Posts, die Sie oder Ihr Mitarbeiter selber machen, sind Online-Anzeigen (z.B. auf Facebook) zur Steigerung der Reichweite natürlich auch nicht gratis. 

Themen- und Zielgruppengenauigkeit

Das wäre der Hammer: wenn man ein Inserat in einer Tageszeitung nur gerade in jenen Ausgaben drucken könnte, die an Hauseigentümer in einem bestimmten Dorf oder einer bestimmten Strasse verteilt werden. Das geht, im übertragenen Sinn, mit Social Media. Mit Tools wie z.B. dem Hashtag (Twitter) und der Zielgruppendefinition werden Werbebotschaften an einen möglichst genau definierten Kreis von Empfängern (Wohnort, Alter, Beruf, Einkommen usw.) gerichtet. Dazu braucht es keinen teuren Adresseinkauf, sondern ein paar Häkchen in der Online-Maske der entsprechenden Social-Media-Plattform. 

Der Inhalt bleibt sehr relevant

Alle Algorithmen, Filter und Gadgets nützen herzlich wenig, wenn Sie nichts zu sagen haben. Widmen Sie dem Inhalt, Ihrer Botschaft, Ihrem Anliegen die nötige Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Die Suchmaschinen merken, wenn Inhalte kopiert, von Computern generiert oder sonst – ja, auch wir benutzen dieses Wort – fake sind. Passende, ebenfalls aussagekräftige Bilder, und noch besser Videos, verstärken die Signalwirkung. Wie gross die Wirkung war bzw. ob Sie überhaupt eine hatten, lässt sich bei diesen Massnahmen wunderbar messen. Das heisst, Sie können die Ziele, die Sie sich gesetzt haben, genau überprüfen. 

Es gibt auch einen Social-Media-Knigge

Es ist theoretisch alles möglich auf Social Media – aber nicht alles erlaubt und nicht alles sinnvoll. Gebrauchen Sie Ihren gesunden Menschenverstand, dann vermeiden Sie schon mal einigen Schaden. Bewahren Sie Haltung. Oder würden Sie in einem voll besetzten Restaurant Ihren Nachbarn als */#=!~&{ bezeichnen? Stellen Sie interne Guidelines auf, damit sich Ihre Mitarbeitenden an etwas orientieren können; und schulen und sensibilisieren Sie diese. Beachten Sie Urheberrechte bei Texten und Bildern, geben Sie Quellen an. Nehmen Sie sich ausserdem Zeit für die Privatsphären-Einstellungen Ihres Profils. So schützen Sie sich vor Missbrauch Ihres Kontos und Ihrer Inhalte durch Dritte. 


Swissconsultants.ch hat Social Media Guidelines erarbeitet, die Sie in Ihrem Unternehmen verwenden können. Das Ziel: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhalten sich im Netz so, dass ihre Reputation und das Vertrauen in das Unternehmen gestärkt werden.

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