Vernetzung ja – aber wie und wo?
Vor etwas mehr als 100 Jahren wurden dann nach und nach «Service-Clubs» wie Rotary, JCI Junior Chamber International oder BPW Business Professional Women ins Leben gerufen mit dem Ziel, Menschen aus verschiedenen Berufen zum Ideenaustausch und zur Pflege von Freundschaften zusammenzubringen.
Insbesondere durch Rotary bekam auch das «selbstlose Dienen» zum Wohle der Gemeinschaft einen immer höheren Stellenwert. An diesen Zielen hat sich bis heute nichts geändert. Bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, wie z.B. Ban Ki-moon, Alt-Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Martin Bäumle, Susanna Thoma oder Uwe W. Jocham helfen als aktive Mitglieder mit, diese Werte hochzuhalten.
Viel mehr als nur Business
Ich selbst kam 1996 nach meiner Zeit bei der JCI Schweiz direkt zur Gründung des ersten gemischten Rotary Clubs Bern Christoffel. Für mich waren und sind Netzwerke hilfreich für die Pflege der beruflichen Kontakte, da ich meiner auf Übersetzungsdienstleistungen spezialisierten Firma ein Gesicht und eine Stimme geben wollte. Zudem war mein 20-jähriges Rotary-Engagement eine Weiterführung meiner persönlichen Interessen für die Völkerverständigung. Oft konnte ich die verschiedenen Netzwerke gut miteinander kombinieren, wie z.B. in Serbien, wo mein Mann und ich unter Mithilfe der JCI Schweiz auch der JCI Serbien zur Gründung verhalfen.
Das ICC (Inter Country Commitee) Serbien/Deutschland/Schweiz/Liechtenstein des Rotary Clubs war ein weiterer Schritt in diese Richtung. Seit über 20 Jahren unterstützen wir dort Jugendliche, die das Kinderheim in Novi Sad verlassen müssen, mit Ausbildungshilfen und Sprachkursen. Der Abbau von gegenseitigen Vorurteilen nimmt dabei einen grossen Teil unserer Arbeit in Anspruch.
Gleichberechtigung der Frau
Für die Interessen der Frauen setzt sich der in den USA gegründete BPW Club (Business Professional Women) ein, der seit 1930 auch auf grenzüberschreitender Ebene als BPW International aktiv ist. In der Schweiz zählt er unter anderem die aktuellen Bundesrätinnen Viola Amherd und Karin Keller-Sutter sowie verschiedene weitere Parlamentarierinnen zu seinen Mitgliedern.
Ein wichtiges internationales Anliegen des Clubs liegt im Grundsatz «Gleicher Lohn für gleiche Arbeit». Unsere Mitarbeiterin Karin Grütter engagiert sich seit vielen Jahren im BPW Bern in verschiedenen Funktionen. Insbesondere der Equal Pay Day nimmt dabei einen grossen Stellenwert ein: Dieser fand heuer am 22. Februar statt, an jenem Tag, an dem die Frauen den Lohn erreichen, den die Männer bereits Ende Dezember verdient haben. Dank den verschiedenen Aktionen der regionalen Clubs kann hier lautstark und grenzüberschreitend auf diesen Missstand aufmerksam gemacht werden.
Eine neue und spannende Entwicklung entstand auch im Internet: Die Gruppe SWONET auf XING ist mit 8000 Mitgliedern das virtuelle Forum der Stiftung SWONET – SWISS WOMEN NETWORK und gleichzeitig das grösste Frauen-Business-Netzwerk der Schweiz. Mit der Auflage «nur für Frauen» und «national auf die Schweiz konzentriert» wird auf Wunsch der persönliche Kontakt unter Mitgliedern möglich. Auf dem Marktplatz können kostenlos Angebote und Gesuche platziert werden, die Foren bieten die Möglichkeit, über Generationen, Branchen, Kulturen und Funktionen hinaus Kontakte zu knüpfen, um Erfahrungen auszutauschen.
Wie finde ich «mein» Netzwerk?
Es gibt inzwischen viele verschiedene sinnvolle und sinnstiftende Institutionen. Es ist jedoch nicht einfach, sich für die richtige zu entscheiden. Das eben erschienene Buch «Einflussreich netzwerken» von Petra Rohner (Präsidentin der Stiftung SWONET) kann Ihnen bei der persönlichen Entscheidungsfindung wertvolle Impulse liefern. Zentrale Themen dieses Nachschlagewerkes sind die Entwicklung einer persönlichen Netzwerkstrategie und der Aufbau eines persönlichen, einflussreichen Netzwerkes. Ein Buch mit wertvollen Inputs darüber, wie Sie die Veränderungen der Kommunikation im Allgemeinen, in der Kundenkommunikation und in Bewerbungsprozessen für sich nutzen können.